Samstag, 23. Januar 2016

3DS-Review: Monster Shooter - Zwölf Waffen und kein Zielwasser


Titel: Monster Shooter
Genre: Twin Stick Shooter
Hersteller: Gamelion
eShop-Link
Preis: 4 Euro



Da läuft er Amok, der Dum Dum! Nicht wegen seinem selten dämlichen Namen, sondern weil seine Katze in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus seinem Schlafzimmer gemopst wurde. "Ohne Pussy nix los...", denkt er sich, und fährt - bzw fliegt - den Außerirdischen mit knatterndem Maschinengewehr hinterher. Es liegt nun an uns, in insgesamt sechzig Levels den Weg freizuballern.

In Monster Shooter wird - wie üblich im Twin Stick Shooter-Genre - auf simpelste Weise alles weggeschossen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Hirn ausschalten und Spaß haben: was diese Art der Spiele mal nicht in Sachen Abwechslung mitbringen, müssen sie mit einem enorm geschmeidigen Gameplay kompensieren. Aber schon in den ersten paar Minuten stellt das Spiel uns auf eine harte Probe. Die Steuerung ist nämlich bestenfalls als suboptimal zu bezeichnen: die Entwickler haben es versäumt, den Touchscreen für ein gescheites 360 Grad-herumballern zu involvieren. Und auch das Circle Pad Pro - oder der zweite Analog-Knubbel vom New 3DS - wird zu keinem Zeitpunkt unterstützt. Stattdessen schießen wir mit den vier Feuerknöpfen grob in eine der vier Himmelsrichtungen. Krampfhaft kommen dann noch vier hinzu, wenn wir zwei Buttons gleichzeitig betätigen. Der ganze Rest wird von einem Auto-Aiming übernommen. Das mag bei Schnellfeuerwaffen - oder einer Schrotflinte mit größerem Radius - noch halbwegs funktionieren, aber unter den insgesamt zwölf freischaltbaren Waffen befinden sich auch dickere Wummen, die uns schnell ein präzises/intuitives schießen vermissen lassen. So ein relativ langsames Sägeblatt zum Beispiel, dass eine der Waffen gemächlich abfeuert, könnte man auch gut und gerne mal in den LAUF eines der Aliens werfen - mit der Automatikfunktion ist es hier aber unmöglich, mal so was wie eine Strategie zu entwickeln. Überhaupt werden manchmal Ziele aufs Korn genommen, die der Spieler garantiert nicht im Auge hatte - da stellt sich schnell Frust ein, wenn die Steuerung versagt und wir nur auf ein grobes "schieß mal ungefähr da hin" verdammt sind.

Während wir den - nach Katzenhaaren süchtigen - Aliens mit unseren Waffen eins überbraten, sammeln wir Erfahrungspunkte, mit denen wir dann temporäre Extras freischalten können. Schnelleres nachladen, laufen oder auch ein Ziellaser sind dabei (letzteres ist natürlich totaler Unsinn, da wir eh nicht eigenständig zielen können). Diese kleinen Verbesserungen können aber nicht in die nächste Stage übernommen werden. Von Level zu Level baut sich der Exp-Balken von neuem auf. Anders dagegen die Extras im Shop. Dort können wir das eingesammelte Geld in Granaten, Stim Packs oder Nuklear-Raketen investieren, die sich via Touchscreen im Notfall aktivieren lassen. Aber auch permanente Upgrades sind dabei: wir lassen unseren Protagonisten mehr austeilen und einstecken, oder sich einfach mal schneller bewegen. Um auch die späteren Stages meistern zu können, gibt uns Monster Shooter zudem einen Survival-Modus, wo wir uns quasi endlos austoben können; und auch das dort eingesackte Cash wird in unsere Shop-Aktivitäten transferiert.

FAZIT;

Wow: Ganze drei verschiedene Aliens in der ersten Spielstunde - in den ersten zwanzig Levels von Monster Shooter! Übernehmt euch bloß nicht, Gamelion. Wo die Steuerung mir manchmal den letzten Nerv raubt, kommt also noch ein echter Mangel an Gegnervielfalt hinzu. Die Cutscenes und die Grafik generell finde ich dagegen ganz putzig. Aber so ein Twin Stick Shooter steht und fällt nun einmal mit seiner Steuerung: Gruselig, wie ich hier den Kugelhagel nur mit den vier Feuerknöpfen meistern muss. Das fühlt sich weder gut an, noch gibt es mir das Gefühl, die Levels auch wirklich durch gute Reaktionen meinerseits gemeistert zu haben. Schon auf dem Nintendo DS haben gute Twin Stick Shooter wie Geometry Wars oder XG Blast! gezeigt, wie diese simpelsten aller Ballerspiele auf einem Handheld ordentlich funktionieren. Greift besser gleich zu diesen älteren Titeln, falls ihr sie noch nicht in der Sammlung haben solltet. Monster Shooter ist sicher kein totaler Reinfall, aber rechnet besser damit, dass ihr schon nach einer Stunde akut das Interesse am weiterspielen verliert.

Wertung: 4 / 10

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