Freitag, 27. Januar 2017

3DS-Check 1/2017 - Von Severed bis Crollors Game Pack


Gewuselt: Swords & Soldiers
In dem Echtzeit-Strategie-Pendant Swords & Soldiers (6,99,- Euro im eShop) entsenden wir in 2D Truppen, bauen Türme, wirken Zauber - und mischen damit die gegnerische Basis auf der gegenüberliegenden Seite auf, die ebenfalls allerhand in die Schlacht wirft. Hektisch, sparsam taktisch, aber trotzdem spaßig sind diese Zwitter aus RTS und Tower Defense normalerweise. Der Umfang stimmt soweit: 40 Missionen warten in der Kampagne, wo wir mit deutlich unterschiedlichen Stämmen kämpfen. Wem das nicht reicht, der bastelt sich halt individuelle Geplänkel gegen die CPU zurecht oder versucht sich an spaßigen Mini-Spielchen. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt macht das Spiel mächtig Laune - wenn man sich denn erstmal an die seltsame Steuerung und das schon anfängliche ruckel-scrolling gewöhnt hat. Aber gerade das auswählen und zielen per Touchscreen wird zu einer Tortur, sobald im späteren Verlauf der 3DS gnadenlos in die Knie geht. Das Touchpad leidet dann ebenfalls am grafischen Schluckauf und will nicht mehr präzise reagieren.Technisch ist das hier ein Witz! Schade um das wirklich gute Spiel, dass hinter dieser verkorksten Programmierung steckt. Nur extrem Leidensfähige Spieler werden das Ende der drei Kampagnen zu Gesicht bekommen, ohne vorher entnervt aufzugeben. Passierte in meinem Fall nicht wirklich: rund 10 Stunden hatte ich mit Swords & Soldiers verbracht. Das technisch verkorkste Dingen hier kann man objektiv gesehen trotzdem nicht bedingungslos weiterempfehlen. Wertung: 5 / 10



Geschnetzelt: Severed
Ist die bizarre Welt von Severed einen Besuch wert (14,99,- Euro im eShop)? Wir steuern die verwaiste Sasha auf der Suche nach ihren verschwundenen Eltern durch eine düstere, manchmal auch eklige oder morbide Umgebung, erkunden in diesem RPG/Dungeon Crawler nicht nur ihr verwüstetes Zuhause, sondern auch Krähentempel und Zitadelle. Feld für Feld - und mit aufschlußreicher Automap bewaffnet - lösen wir hier Schalter- und Tür-Rätsel, die zwar alle nicht besonders knifflig sind, aber trotzdem Laune machen. Gekämpft wird in Echtzeit mit Bewegungen auf dem Touchscreen. Vergleichbar mit The Keep, über das ich schon ausführlicher berichtete. Das funktioniert super: wir teilen mit unserer Kämpferin Hiebe aus, blocken Schläge und trennen allen Monstern am Ende eines Kampfes Gliedmaße ab. Den obskuren Kram an Tentakeln, Gedärmen und Augen benutzen wir dann, um unsere Fähigkeiten zu verbessern. Später lernen wir durch das aufklauben von besonderen Gegenständen auch quasi-Zaubersprüche. Severed hat leider nur eine Spielzeit von etwa 6 bis 7 Stunden. Und der Wiederspielwert ist mächtig gering, wenn wir bereits im ersten Durchlauf die paar Geheimräume im Spiel erkundet haben. Andererseits: Das macht das Game kompakt und auch an einem Wochenende schaffbar. Grafik und Musik sind sehr eigenwillig - am besten vorher mal in den Trailer schauen, ob das Design einem persönlich zusagt. Nicht nur das melancholische (und offene)  Ende vom Spiel schreit geradezu nach einem Nachfolger - auch die schwachbrüstige Hintergrundstory lässt viel zu viele Fragen offen. Dennoch: ein erfrischend Action-geladener Rollenspiel-Trip, an den man sich auch viele Jahre später noch erinnern wird. Ein Spiel, wie es letztlich nur aus der Indie-Szene kommen konnte. Wertung: 8 / 10


Gelangweilt: Crollors Game Pack
Im Dezember landete Crollors Game Pack im Nintendo-Store (1,49,- Euro im eShop). Ich ließ mich da nicht lange bitten: vier Minispiele zum Preis einer Tafel Schokolade? Gebongt. Das vertikal ablaufende Space Shooter strotzt vor Langeweile und wird selbst von vielen Freeware/PD-Shootern aus der 16 Bit-Ära ausgelacht. Im Endlos-Modus (ohne Extrawaffen, Endgegnern oder auch nur ansatzweise so etwas wie ein adäquates Leveldesign) ballern wir Asteroiden und schäbige Raumschiffe ab. Braucht kein Mensch. In Dotch it weichen wir auf einem kleinen Feld einfach nur herumfliegenden Kugeln aus. Ebenfalls im Endlos-Modus - wie alle anderen Spiele auch. Zig-Zag Ball verlangt, dass wir permanent den gleichen Button drücken, damit die Kugel ihre Richtung wechselt, um nicht von der Strecke herunterzufallen. Nach fünf Minuten ist nicht der Schwierigkeitsgrad das Problem, sondern nachlassende Konzentration, weil man extrem müde wird. Allein Color Switch macht eine halbe Stunde Gesamtspielzeit Laune. Dort müssen wir eine Kugel vertikal durch Farbfelder befördern, indem wir den Touchscreen benutzen. Noch das gelungenste Spiel dieser Sammlung, weil es immerhin unterdurchschnittlich viel Spaß macht. Ähnlich wie beim "großartigen" Galaxy Blaster (Hatte ich hier drüben mal getestet) kann ich von so einem Quatsch nur abraten. Der Programmierer sollte sich in Grund und Boden schämen, für seine unpolierten Hobby-Projekte aus der Schreibtischschublade auch noch ernsthaft Geld zu verlangen. Wertung: 2 / 10



Dienstag, 3. Januar 2017

Retrogaming-Highlights (und der Dreck unter den Fingernägeln) 2016

Schööö, 2016! Es wird mal wieder Zeit, die vergangenen 12 Monate - in Sachen alte Spiele - kurz Revue passieren zu lassen. Auf brandneue Spiele und das Geschehen in der Szene will ich da gar nicht weiter eingehen, denn vieles war einfach nur nervig.

Sei es nun deswegen, weil Kunst nicht anerkannt wird und ein Spiel stattdessen stumpf und ohne Leidenschaft auf sein technisches Gerüst heruntergebrochen und auf seine spielerischen Defizite viel zu sehr reduziert wird. Begleitet von einem nüchtern-lieblosen Blick, den ich beim Spielen hoffentlich niemals erreichen werde. Aber da ich was von Freundschaft und Tieren verstehe, konnte mir das bei The Last Guardian nicht passieren. Es blieb am Ende das einzigste Spiel 2016, dessen Finale mich wortwörtlich zu Tränen gerührt hat.

Oder dieses nervige Monetarisierungs-Konzept bei den Spiele-Podcasts. Endlich ist auch ein beschissenes quasi-Free2Play im Audio-Sektor angekommen, wurde (und wird) mit ordentlich Dollarzeichen in den Augen schamlos konvertiert. Da wird die Hörerschaft rücksichtslos in "Premium" und "Schmarotzer, die nix zahlen" gespalten. Witzigerweise von manchen Leuten, die selbst vehement gegen so etwas wie die Monetarisierungs-Monster einiger "Free2Play"-Titel sind. Nun, das nennt man dann wohl Doppelmoral, Freunde. Aber: Macht nix! Zum Glück gibt es die Verfechter einer "sharing community" nach wie vor, die nicht bettelnd um die imaginären Häuser ziehen, sondern einfach nur kostenlos Content raushauen.

Früher war doch sowieso alles ... anders. Obwohl ich 2016 verhältnismäßig wenig alte Spiele gedaddelt habe, komme ich dieses Jahr trotzdem auf meine letztjährige Top- und Flop-5. Wie immer findet ihr an dieser Stelle, unter dem Spiele-Titel verborgen, einen Link zur grandiosen Seite Kultboy Dot Com, wo ihr neben weiteren Infos und Testberichten zu den Games auch immer lesenswerte Kommentare erspähen könnt. Da ich mich dort bei vielen der genannten Titel schon ausgiebig ausgelassen habe, fasse ich mich mit meinem Fazit hier und heuer kurz. Ansonsten: die Leidenschaft für alte Spiele ist ungebrochen und neben Breath Of Fire II stehen noch so einige Uralt-Spiele für dieses Jahr auf meinem digitalen Speiseplan. Welche das aber genau sein werden ... weiß ich selbst noch nicht.  :)

Ich wünsche euch ein spaßig-nostalgisches Retrospiele-Jahr 2017 <3



Aufbau: Platzierung / Titel + Link des Spiels / auf welchem System gespielt / Kommentar


Flop 5:



(5.) Knight Quest - System: GameBoy

Die Erwartungshaltung vor diesem Rollenspiel war ziemlich hoch. Taito sind schließlich keine Unbekannten! Aber was sie dort rausgehauen haben, ist ein erstaunlich langweiliges RPG mit total unspektakulären Kämpfen und einer müden Story. Schade.













(4.) Under Pressure - System: Amiga

Diesem Spiel habe ich 2016 eine zweite Chance gegeben, nachdem ich es zuletzt gespielt hatte, als noch der gute alte Amiga 500 auf dem Schreibtisch meines Kinderzimmers protzte. Es wäre nicht der erste Titel gewesen, bei dem mich meine Erinnerung täuscht. Hier allerdings hatte ich nicht das Glück. Under Pressure ist ziemlicher Murks.  Kein Wunder, dass es damals ziemlich schnell wieder zu Leerdisketten degradiert wurde.








(3.) Jetstrike - System: Amiga

Und noch ein Spiel, dass ich bereits kannte (und überhaupt nicht mochte). Die positiven Kommentare auf Kultboy und auch eine nett gemeinte Beschreibung in der Retro Gamer brachten mich dazu, es mir nochmals anzuschauen. Vielleicht hatte ich ja was übersehen? Hatte ich das Spiel einfach nicht verstanden? Nein. Das ist einfach nur Quark. Blöde Steuerung, total unübersichtlich, nervige Musik. Bäh!






(2.) Dragon's Lair - System: NES

Ich mag Ritter Dirk. Deswegen passiert es andauernd, dass ich mir ältere Konvertierungen von ihm anschaue. Obwohl ich eigentlich wenig Hoffnung besitze, dass mir nochmal ein gutes Dragon's Lair-Spiel über den Weg läuft (es gibt tatsächlich ein brauchbares auf dem PC, neueren Datums): andauernd grabe ich Don Bluth's Helden-Epos auf Uralt-Systemen aus. 2016 stand das NES-Dragon's Lair an. Einfach. Nur. Zum. Davonlaufen!









(1.) Dark Castle - System: Sega Mega Drive

Dieses alberne, schlecht zu steuernde Machwerk verdient eigentlich keine weitere Beschreibung. Jeder Anschlag ist verschwendete Zeit. Erst im Dezember 2016 gespielt, hat es sich prompt an die Spitze meiner Flop 5 festgesetzt.














Top 5:



(5.) Dragon Quest VII - System: Nintendo 3DS

Ich war erst am überlegen, ob Dragon Quest 7 hier überhaupt reingehört. Aber ja: es ist schließlich schon satte 16 Jahre alt! Das 3DS-Remake ist gelungen. Auch wenn das Spiel so einige Längen hat - und es im DQ-Universum zu den eher schlechteren gehört - hatte ich wochenlang Spaß damit.







(4.) Donkey Kong Land 2 - System: GameBoy

Nachdem mich das allererste Donkey Kong Land schon ziemlich begeistert hatte, stand natürlich auch noch der Nachfolger auf dem Programm. Obwohl die Donkey Kong Country-Spiele (SNES) jederzeit vorzuziehen sind, zolle ich den spaßigen DC Land-Spielen hiermit Respekt. Erstaunlich, was Rare da alles aus der antiken GameBoy-Hardware herausgekitzelt haben. Zudem ist das Spiel sehr umfangreich und hat mich mehrere Tage extrem bei Laune gehalten.







(3.) Super Ghouls 'n Ghosts - System: Nintendo 3DS (Virtual Console)

Super Ghouls n' Ghosts hatte ich anno 2016 wieder zu schätzen gelernt. Und auch endlich mal durchgespielt! Je mehr Jahre ins Land ziehen, desto sympathischer wird mir das grandiose Leveldesign, die gute Grafik und der stimmungsvolle Sound. Hart ist halt doch manchmal geil!







(2.) Front Mission - System: Super NES

Ungefähr zehn Jahre, nachdem ich Front Mission für mich entdeckt hatte, ist aus einem "nur mal kurz zehn Minuten reinschauen" ein wochenlanger Spiele-Marathon geworden. Und es hat wieder genauso viel Spaß gemacht! Könnte gut sein, dass ich es in zehn bis fünfzehn Jahren erneut spiele und dann wieder in Begeisterung verfalle. Wer weiß!? Ein echter Geheimtipp für Rundentaktik-Freunde.








(1.) Legend Of Zelda - Ocarina Of Time - System: Nintendo 3DS

Dieses Remake auf dem 3DS war wie für mich geschaffen, da ich damals die N64-Version nicht gespielt hatte. Die anfänglichen Zweifel, ob ein Zelda in 3D denn überhaupt funktionieren würde, wurden ganz schnell weggefegt. Und wie es das kann! Was für ein charmantes Abenteuer! Was für ein Meisterwerk!